Des Nachtens im Eibenwald

Oh Dunkelheit umhülle mich,
ich fürcht’ mich nicht vor Dir.
Was Angst mir macht, ob Tag ob Nacht,
ist Finsternis in mir.

Ich seh’ sie dort in diesem Baum
so fremd und doch vertraut
soll ich nun bleiben oder flieh’n?
Es klopft mein Herz, oh wie’s mir graut.

So geh’ ich zu der Eibenfrau
sie zieht mich in die Tiefen,
nun endlich bin ich angelangt,
dort, wo die Geister nach mir riefen.

Mit Schreck öffne ich ein Aug’
Ach, Großeltern, das seid ja Ihr!
die Angst zerfällt wie welkes Laub,
ich fühl, Ihr meint es wohl mit mir!

Mit leichtem Herz tret ich heraus,
vorbei das Zweifeln, Irren, Ach,
jetzt bin ich überall zuhaus,
in Silbermilch glänzet der Bach.

1. November 2011