Tu es jetzt!

Geh’ einfach los
lass Dich nass regnen
spreche mit den Vögeln
höre dem Wind zu
und Deinem Herzen.
Frag was es will
und lausche.
Lass den Verstand zuhause
oder schicke ihn ins Kino
wenn er zu viel plappert.
Begrabe Deine schlechten Erinnerungen
und bedanke Dich bei der Erde.
Lass Dich von der Sonne braten
zieh Dich nackt aus
und springe in den nächsten Bach.
Sei stolz wie eine Rose,
nicht bescheiden, sittsam und rein
Nein, lebe wild und gefährlich!
Gehorche nicht,
denn sonst findest Du nicht
zu Deinem inneren Schatz.
Sei anmaßend und verwegen,
ja, verwegen!
Besuche eine Jugendliebe
ohne Ankündigung.
Halte die Zeit an
pflücke sie von gelben Blüten
lass Dich im Fluss treiben
tu es jetzt!

Michaela Fischer, Juli 2010

Morgendliches Gespräch mit einem Wandelröschen

Wandelröschen, Wandelröschen,
wo wandelst Du?
Du wandelst immerfort
und bleibst doch an einem Ort.
Ich schaue Dir zu.
Ich fühle dasselbe in mir
ich wandle oft fort und bleib dennoch hier,
nur die Sehnsucht, die Sehnsucht,
die zieht so in mir.

Wandelröschen, Wandelröschen,
was wandelst Du?
Sind`s Deine Blätter, die Farben, Dein Blütenkleid?
Oder bist` gar beteiligt am Wandel der Zeit?
Es lässt mir keine Ruh!
Die Welt, unser Tun,
s` is alles so verrückt,
ich möcht`s gern verwandeln,
dass unser Leben besser glückt!
Aber wie, aber wie?
Ich höre Dir zu:
Wandelröschen, Wandelröschen,
vielleicht weißt es ja Du…

30. Juni 2013

Des Nachtens im Eibenwald

Oh Dunkelheit umhülle mich,
ich fürcht’ mich nicht vor Dir.
Was Angst mir macht, ob Tag ob Nacht,
ist Finsternis in mir.

Ich seh’ sie dort in diesem Baum
so fremd und doch vertraut
soll ich nun bleiben oder flieh’n?
Es klopft mein Herz, oh wie’s mir graut.

So geh’ ich zu der Eibenfrau
sie zieht mich in die Tiefen,
nun endlich bin ich angelangt,
dort, wo die Geister nach mir riefen.

Mit Schreck öffne ich ein Aug’
Ach, Großeltern, das seid ja Ihr!
die Angst zerfällt wie welkes Laub,
ich fühl, Ihr meint es wohl mit mir!

Mit leichtem Herz tret ich heraus,
vorbei das Zweifeln, Irren, Ach,
jetzt bin ich überall zuhaus,
in Silbermilch glänzet der Bach.

1. November 2011

Kraft Deiner Seele

Lass alles fahren
was Dir auf der Seele lastet
was dunkel Dir und schwer erscheint
Lang bist Du nun
durchs Leben schon gehastet
die alten Kräfte werden neu vereint

Nun heb` Dich leicht
wie ein kleiner Vogel
aus dem heraus
was nicht mehr Deines ist
Die wahre Kraft aus Deiner Seele
ward lang gehütet von den’ die vor Dir gingen
überstand Verluste, Grausamkeiten, Tod
und wartet um in Dir nun zu erwachen.

So nimm Dir Raum
um es jetzt zu er“ahnen“
um tief zu träumen
auf dass es zu Dir kommen mag
vertrau darauf und lass Dich führen
von dem, was Du als Wahrheit fühlst.

Drum nimm Dir Zeit,
Dich selber zu erkennen
Du bist in Gott
und Gott ist auch in Dir
oft schwer, was ist
auch zu benennen
und immer wieder
können wirs nicht spür’n

Dann komm und leg
Dein müdes Haupt darnieder
In Gottes Schoß
darfst Du doch allweil ruhn
Du kannst Dich ganz ihm anvertrauen
Lass all das Kämpfen, Schaffen, Tun!

Die Macht des Geldes
ist schon bald vergessen
Lass Dich von ihm
nun nicht mehr tyrannein
wir sind es selbst,
die Macht ihm noch beimessen
und auch nur wir
können uns daraus befrei`n

Indem wir wandeln
den Blick auf unsere Gaben
anstatt auf jenes
was wir scheints brauchen
und nicht haben
hier liegt der Schlüssel
zum Zauberwort begraben
da wir nicht sehen,
dass wir schon alles haben.

Michaela, 4. und 21. Jänner 2015

Glitzernde Tautropfen

Glitzernder Tautropfen
im großen Netz
bin ich
Ein Netz von unfassbarer Weite
verbindet uns alle
ohne, dass wir es ahnen!
Du, da drüben,
auf dem anderen Kontinent
Du spürst, was ich fühle.
Wenn ich beginne,
mein Frausein zu ehren,
kannst Du es auch
und umgekehrt.

Frauen steht auf!
und ehrt Eure Schönheit,
Eure Kraft, die alles zusammenhält,
die an das Leben glaubt
nicht an Zerstörung.
Ihr, die Ihr gemacht seid,
um Leben zu schenken
und Männer an die Liebe
zu erinnern.
Denn deshalb seid Ihr schön,
damit sie es nicht vergessen können.
Ihr Frauen, steht auf,
denn das, was Ihr zu schenken bereit seid,
das braucht die Welt so sehr
– jetzt:
Eure Weisheit, Eure Verbundenheit,
Eure Liebe
und Eure große Sehnsucht nach Frieden.

Glitzernde Tautropfen
im Netz
sind wir.

Michaela, 12. Oktober 2015

Im Sog des Weltenwandels oder Zerreißprobe

Mein Herz schlägt in der Brust
für die Neue Zeit,
für Frieden und Wahrhaftigkeit.
Schon immer hab ich gewusst,
irgendwann sind wir Menschen bereit.

Ich spür’s in meinen Zellen,
dass das Heilige kommen wird,
dass am Ende das Alte verliert.
Es kommt in heftigen Wellen,
wir werden in neue Räume geführt.

Wir sind mit allem verbunden,
wir dürfen die sein, die wir sind,
auf atmet das innere Kind,
ich habe den Schlüssel gefunden:
Vertrauen und Liebe es sind.

Doch das Alte versucht mich zu halten,
es bäumt sich auf wie ein Tier,
„Sei vernünftig“ schreit es in mir!
Ah! wir werden die Welt neu gestalten,
aus Herzkraft und neuem Wir.

Nein, ich lass mich nicht blenden!
Meine Wahrheit gilt jetzt!
Lang` bin ich durchs Leben gehetzt,
nun werd ich das Alte beenden.

Mich zerreißt`s in diesem Spagat.
Wie lange muss ich noch warten?
Ich suche bei meinem Meister Rat,
Er führt mich in seinen Garten.

Ich höre wie er zu mir spricht:
„Du bist voller Wahrhaftigkeit,
ich liebe Dich für alle Zeit.
Du hütest den Weg zum Licht!

Drum lasse Dich nicht beirren,
geh’ wohin Dein Herz Dich trägt,
auch wenn das Alte Dich noch prägt
in diesen Zeiten der Wirren.

So heil Deine alten Wunden
und hör auf die Stimme im Innern,
Du hast den Weg schon gefunden
Und wirst Dich an Alles erinnern.

Die Erde ist schon lang bereit,
jetzt kommt die große Prüfungszeit
für Euch, die Ihr den Weg bereitet,
den die Menschheit bald beschreitet.“

Michaela, Juni 2013

Wer ich bin

Ich bin Zigeunerin
fahrendes Volk ist meine Heimat
reite nachts durch dunkle Wälder
ohne zu wissen
wohin der Weg führt.

Ich bin Zaunreiterin
Überschreit’ alle Grenzen,
die mir gesteckt.
Im magischen Flug
bereits’ ich andre Welten
zu finden die Wahrheit
die alles befreit.

Ich bin Wegbegleiterin
für Menschen, die gefangen
im Netz der Verzweiflung
nehm’ sie an die Hand
zu finden die Tür.
In ihren Augen
seh’ ich mich selbst.

Ich bin Botschafterin
der geflügelten Wesen
der Pflanzen und Tiere
zu bringen den Menschen
not-wendende Erkenntnis.

Ich bin Liebende
mein Herz entflammt
wo ich fühle
die Sehnsucht nach Leben
im anderen.

Ich bin Geliebte
kann baden im Glück
und feiern die Liebe
ich gebe mich hin
den Wonnen des Lebens.

Ich bin Mutter
habe verschenkt
mein Fleisch und Blut
alle Kraft, alle Liebe
an meine Kinder.
Sie tragen das Licht
auf dem Weg

Ich bin einsame Wölfin
manchmal
verloren im Nichts
Schrei raus meinen Schmerz
in den Armen der Nacht.

Ich bin Kriegerin
Kämpf für das Zarte,
die Liebe, das Glück
manchmal mit Zorn
gegen Gewalt, Krieg,
Selbstherrlichkeit.

Ich bin Königin
in meinem Reich
kann schließen mein Tor
wann immer ich will
zu hüten meine Schätze.
Oder heiße willkommen
manch edlen Gast.

Ich bin Dichterin
Gauklerin der Worte
Kleid` meine Botschaft
in frohes Gewand
damit sie
von den Menschen erkannt.

Ich bin aus dem Elfenvolk
der Wald und die Wiesen
sind mein Zuhause
Stets hab ich Sehnsucht
nach meinen Schwestern.

Ich bin Träumerin
liebe den Schlaf
der alles erneuert
und die Reise
ins Land der Träume.

Ich bin Sternenkind
Schwester der Mondin
Manch helle Nacht
spür ich Sehnsucht
zur Rückkehr.

Ich bin Wandelnde
auf den Pfaden der Zeiten
meine Liebe ist
schon Jahrtausend alt.

Michaela
Holy Stone, 23. August 2013

Nacht

Tausende Sterne über den Himmel gestreut
das Licht des Mondes schenkst Du mir
in blauer Nacht.
In ihm will ich baden
bis ich verzaubert bin.

Dunkle Wolken fliegen vorbei
und niemand weiß
wohin sie so eilig wollen.
Mit ihnen will ich fliegen
in ferne Länder.

Tief schläft die Erde
und keiner hört ihren Atem.
Hügel und Thäler
gehen auf und ab
wie Du im Schlaf.

Still liegt der See
als hätte er nie anderes gesehen
und doch weiß er von fernen Zeiten.
Manchmal
höre ich ihn leise erzählen.

Heimlich verströmen die Blüten
ihren schönsten Duft.
Sie sind die Verschworenen der Liebe
und schenken mir ihre Träume.

Nacht….